Bahlsens Butterkeks feiert sein 125-jähriges Jubiläum und verzichtet in seinem Werbespot nicht nur auf den Kuchen, sondern auch auf den Keks selbst. Denn der allseits beliebte Leibniz-Keks will mehr sein als nur ein "trockenes, haltbares Kleingebäck". Um dieses Ziel zu erreichen braucht es eine aussagekräftige Botschaft, aufgeladen mit starken Emotionen und natürlich verpackt in einer authentischen Geschichte, die dann ganz unkompliziert geliket und geteilt werden kann. Und das zeigt der aktuelle Leibnitz Spot:
Ein kleiner Junge steht zuerst mit einer Puppe, später mit einem rosa Tutu an einer ländlichen Bushaltestelle und muss von gleichaltrigen Jungs Häme und letztlich sogar Schläge einstecken. Aber unser Junge steht über den Dingen. Und als er endlich im Bus sitzend seinen Weg weitergehen kann, gesellt sich neben dem Kratzer auf seiner Wange schnell ein zufriedenes Grinsen in sein Gesicht. Doch wohin geht es eigentlich? Natürlich zu seiner Schwester ins Krankenhaus, einer Ballerina mit gebrochenem Bein; zur Besitzerin der Puppe wie auch des rosa Tüllrocks. Jahre später erlebt der Zuschauer ein kleines Déjà Vu, als der Bruder seine Schwester, nun eine professionelle Ballerina, nach einem erfolgreichen Auftritt hinter den Kulissen besucht. "Immer für dich da" heißt es bei Leibniz nach dem Fall des Vorhangs. Wahrhaftig ein Versprechen, das sich nicht jeder Keks erlauben kann.
Der Keks, dessen goldenes Ebenbild im Jahre 2013 von einem Dieb im Krümelmonsterkostüm entwendet wurde und eine gemeinnützige Keksspende als Rückgabepfand bedingte, ist in der Tat zu mehr im Stande als nur ganz ursächlich gut zu schmecken. Immerhin verhielt es sich ganz ursächlich auch so, dass Hermann Bahlsen 1911 den Leibniz-Cakes ein deutsches Äquivalent schenkte, an dem die Deutschen, sei es aus Verständnis, Aussprache oder anderen Geschmackshürden, nicht mehr so zu knabbern hatten.
Eine Geschichte also für einen Keks, der mehr ist als nur die Summe seiner Krümel. Ein Keks, der für Zusammenhalt, Geborgenheit und für Familie steht. Denkt man da unweigerlich an seine eigene Kindheit zurück, an Situationen, in denen die gelb verpackte Süßigkeit einen geschmacklich ganz positiv begleitet hat, so fängt man doch ganz unweigerlich an mit dem Kopf zu nicken. Handelt es sich doch in der Tat, Krümel für Krümel, um "ein Stück Geborgenheit". Und das schon seit hundertfünfundzwanzig Jahren. Einfach "immer für dich da". Wie schön.