Ampeln machen Sinn – im Straßenverkehr ganz besonders. Aber die neue Schadstoffampel für PKWs in Deutschland scheint anderen Parametern als der Sinnhaftigkeit verpflichtet zu sein ....
Mit dem Dezember 2011 sollten die Verbraucher in Deutschland eine einfache Hilfe zur Auswahl eines schadstoffarmen Autos bekommen. Dabei zeigt eine Ampel von grün über gelb nach rot an, ob das Fahrzeug viel Schadstoffe frei setzt, ob der Austoß mittelmäßig ist oder ob vergleichsweise wenig Schadstoffe beim Fahren entstehen. Das kennen wir von unseren Kühlschränken und Waschmaschinen. Aber im Vergleich liegt genau die Tücke dieser Ampel. Denn die Schadstoffarmut wird nur relativ innerhalb einer Fahrzeugklasse bewertet. So kommt es, dass ein Kleinwagen mit vergleichsweise geringem Austoß eine rote Einstufung bekommt und ein 2 Tonnen schwerer SUV mit entsprechend hohem Ausstoss eine grüne Ampel. Oder anders formuliert: hohe Schadstoffproduktion läßt sich über ein hohes Fahrzeuggewicht relativieren. Naheliegend, oder? Was das dem Verbraucher bringt? Hinweise darauf, wie erfolgreiche Lobbyarbeit funktioniert.
Ob das die Jungs von "Der Plan" 1980 ahnten, als sie der B-Seite Ihrer Single zur Ampel den bedenkenswerten Titel gaben "Grün, gelb, rot und Du bist tot" gaben?